Stillleben

Aufmerksame Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht noch an meinen vergeblichen Versuch, mir zeichen- und maltechnisch ein bisschen Weiterbildung angedeihen zu lassen. Nachdem ich zu dem Schluss gekommen war, dass ich es einfach an der falschen Stelle versucht hatte, waren erst mal andere Dinge wichtiger als Kunst, und dann stürzte ich mich auf das weite Feld der kostenpflichtigen Kunstkurse (in der Hoffnung, dass Leute, die sich dafür bezahlen lassen, anderen Leuten was beizubringen, eher in der Lage sind, künstlerische und philosophische Differenzen zu überbrücken), woraus man eigentlich einen eigenen Blogbeitrag basteln könnte, hätte ich mich in 90% der Fälle nicht bereits von den Homepages und Angebotskatalogen abschrecken lassen: Vormittagstermine und saftige Preise gingen Hand in Hand mit Werkbeispielen, die in mir den nagenden Verdacht aufkeimen ließen, dass es wieder so oder ähnlich laufen würde wie damals in der HGB. Long story short, am Ende machte ich ein sehr nettes Atelier in der Nachbarstadt ausfindig, wo ganz „akademiemäßig“ Zeichnen unterrichtet wird (also mir Augenmerk auf Bildaufbau, Perspektive, Kontraste und das ganze Zeug, was man kaum sieht, wenn es gut läuft, und tierisch stört, wenn man mal wieder vergessen hat, dass es sowas wie Fluchtpunkte gibt *hust*), und natürlich macht man auch dort als Neuling wieder Stillleben:

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Inzwischen ist daraus eine Vorzeichnung geworden:

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Das ganze Ding ist schon deutlich weiter (und an dieser Stelle kann ich amtlich verkünden: ich hasse Temperafarben. Wasserlöslicher Mist.), aber (noch) nicht dokumentiert. Mal sehen, was draus wird. Ich fürchte ja, zum Angucken ist es eher langweilig, aber ich für meinen Teil lerne gerade sehr viel. Und bin ausgesprochen erfreut, dass die Suche jetzt erst mal ein Ende hat.

10 Kommentare

    1. Nicht, dass ich es dir nicht glauben würde, aber mich würde interessieren, inwiefern…? („Schreibkurs“ stelle ich mir immer ein bisschen so vor, dass jemand was vorträgt, was dann ewig zerredet wird.)

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      1. Gibts wohl auch, aber bei so einer Diskussionsgruppe war ich noch nicht. Meine Erfahrungen sind bisher sehr begrenzt. Ich habe diesen Fernkurs bei der lsj gemacht, der mir sehr gut gefallen hat. Da habe ich einer Tutorin meine Kapitel geschickt und individuelles Feedback von ihr bekommen (was ja fast so ist, wie du beschrieben hast, obwohl sie sehr freundlich war), und dann war ich bei einem Seminar der Bastei Lübbe Academy, das größtenteils aus Frontalunterricht bestand, aber am Ende auch noch eine halbe Stunde für individuelles Feedback vorsah.
        Aber worauf ich eigentlich hinauswollte, war der Gedanke, dass bei einem Gemälde wahrscheinlich leichter erkenntlich ist, ob ich mein Ziel erreicht habe, und wo ich es hätte besser machen sollen.
        Bei einer Geschichte ist das schwieriger, und subjektiver.
        Dachte ich, als ich meinen ersten Kommentar schrieb. Aber jetzt, da ich es ausformuliert habe, fürchte ich, dass das ziemlicher Quatsch war, über den ich nur nicht hinreichend nachgedacht habe, weil ich selbst nicht zeichne oder male.
        Hm.

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        1. Danke für die ausführliche Antwort.
          Lustigerweise wäre das auch mein spontaner Eindruck gewesen (also, dass es bei Geschichten schwieriger und subjektiver ist), und dann ist mir ein kurzes Gespräch von letzter Woche zum Thema „Rot und seine Verwendungsmöglichkeiten“ eingefallen. Zu Perspektive, Proportionen usw. lässt sich noch ganz gut eine gemeinsame Basis finden (ähnlich wie Grammatik und Orthographie, vielleicht – obwohl, wenn man Arno Schmidt heißt…), aber dann geht es ziemlich schnell ins extrem subjektive. Und wird immer schwerer erklärbar.

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          1. Sowas hatte ich befürchtet.
            Und gerade bei abstrakten Kunstwerken gibt es ja auch unter Kennern durchaus ähnlich extreme Meinungsunterschiede wie bei Büchern.
            Insofern muss ich meine unüberlegte Bemerkung wohl zurückziehen.
            Zumindest kann ich doch aber wohl sagen, dass man mehr Zeit braucht, um einen 800seitigen Roman zu beurteilen, als für ein Gemälde. Oder?

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          2. Da würde ich mitgehen. Allein, weil man den Roman erst mal lesen muss, während ein Gemälde schnell angeguckt und der Gesamteindruck sofort da ist.

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  1. Kon’nichiwa! 😀 In Deutschland leben wir was Kunst betrifft irgendwo rechts hinter dem Mond … In den USA wirst du gefördert, dort gibt es Kurse für kreatives Schreiben .. eigentlich gibt’s dort für Jeden etwas. Schön, dass du (d)einen Kurs gefunden hast! Als ich vor Jahren Kurse für kreatives Schreiben suchte, fand ich lediglich leere Worte … Nun fülle ich meine Sätze mit eigenen Stiblüten und bringe mir selbst das bei, was ich sowieso schon immer wollte 😀

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    1. Hallo und Willkommen!
      Selbst beibringen ist wahrscheinlich gar keine schlechte Idee, geht nur bei mir ab einem gewissen Punkt nicht mehr ohne Antrieb von außen („Ach, ich lass das jetzt so. Sieht doch okay aus.“)^^. Vielleicht findest du ja auch noch was für dich, manchmal muss man einfach lange suchen…

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