Casting

Germany´s Next Legal Trainee

So geht das nicht. Je länger ich nicht blogge, umso größer wird die Hemmschwelle, überhaupt wieder was zu schreiben, und umso voller mein Entwürfeordner. Deswegen mache ich diese Woche Mid Season Sale: alles, was irgend raus geht, soll raus. Für 7 Tage reicht´s bestimmt. Heute: ein Vorschlag für ein neues Sendungskonzept, tendenziell eher bei den Privaten als den Öffentlich-Rechtlichen zu realisieren – Germany´s Next Legal Trainee („Legal Trainee“ bedeutet Rechtssreferendar.)

Aus der ganzen Bundesrepublik werden Jura-Studenten gecastet, die in mehreren Episoden verschiedene Aufgaben lösen müssen. Zum Beispiel müssten sie live und vor einer Jury, die aus Alexander Holt, Andreas Voßkuhle und einem Typen im Armani-Anzug, der so wichtig ist, dass er nicht mal verraten will, für wen er arbeitet, bestehen könnte, schreiende Laiendarsteller bei Barbara Salesch beruhigen. Oder sie stellen sich in einer Reihe auf, und wer am überzeugendsten Sätze sagt wie „Im Mergers and Acquisitions – Bereich bin ich schon Young Professional, und hinsichtlich einer Tätigkeit als Compliance Manager sehe ich mich eindeutig als High Potential.“ oder auch „Die Gegenseite ist so gut wie erledigt.“, kommt eine Runde weiter. Es fliegen natürlich immer die raus, die nachdenken, bevor sie was sagen, oder Zweifel daran lassen, dass der Mandant absolut und immer recht hat. Man könnte am Ende jeder Episode auch einen Walk einbauen, bei dem die Kandidaten und Kandidatinnen die neuesten Roben vorführen (vielleicht erbarmt sich ja sogar Wolfgang Joop), oder die heißesten Anzüge bzw. Kostüme, und natürlich die Casual-Friday-Kollektionen. Wer weiterkommt, erhält von der Jury einen Schriftsatz für seine Bewerbungsmappe. Der Gewinner erhält einen Referendariatsplatz in Fankfurt/Main, einen Vertrag mit einer namentlich nicht zu nennenden Großkanzlei, die zufällig die Sendung sponsert, und einen Jaguar.